Der J/Boats-Unterschied im Detail. Erfahren Sie warum J-Boote so gut segeln.
- • Warum J-Boote so gut segeln
- • Sicher, schnell und einfach
- • Das Segelgefühl
- • Beste Segeleigenschaften unter Groß
- • Höchstleistung an der Kreuz
- • Niedriger Schwerpunkt
- • Verwendung von Infusionsharzsystemen
- • Mast aus Carbonfaser
- • Kielgewicht und Bauweise
- • Aufrichtendes Moment
- • Kraft aus allen Segeln
- • Geringer Widerstand
- • Maximale Geschwindigkeit
- • Ihr nächstes Boot
Warum J-Boote so gut segeln
Endlich kann auch eine nur zwei- oder dreiköpfige Crew schnell segeln. Beim Fahrtensegeln ist ohnehin selten eine vielköpfige Besatzung an Bord, die „regattamäßig“ auf der Kante sitzt oder den Spinnaker bedient. Eine gute Yacht zeichnet sich dadurch aus, dass sie mit nur zwei- oder dreiköpfiger Besatzung sowohl an der Kreuz als auch raumschots gut läuft.
Angestrebt wird eine möglichst hohe Zielgeschwindigkeit nach Luv – direkt gegen den Wind gemessen – oder nach Lee. Die Zielgeschwindigkeit nach Luv ergibt sich an der Kreuz aus der Fahrt und der Höhe am Wind. Die Zielgeschwindigkeit nach Lee wird von der Fahrt und den Kursen beim eventuellen Raumschotskreuzen beeinflusst. Moderne Bordinstrumente zeigen diese Leistungswerte an, meist unter der englischen Bezeichnung VMG (Velocity-Made-Good). Man kann sie auch per GPS ermitteln, indem man sich z. B. einen Wegpunkt genau in Luv als Ziel setzt.
Eine gute Zielgeschwindigkeit beweist ein Boot ohne starke Regattabesatzung etwa dann, wenn ein Seglerehepaar aus der „Generation-50-plus“ mit einer J/105 unter Gennaker, wiederholt halsend, raumschots gegen den Strom durch einen schmalen Sund segelt, während die meisten anderen dort motoren. Anderes Beispiel: Bei 5 Windstärken und steiler See hoch am Wind 6,8 Knoten laufen und dabei eine Zielgeschwindigkeit nach Luv von 5 Knoten erreichen!
Sicher, schnell und einfach
Mit dem Setzen und Bergen des asymmetrischen Spinnakers oder Gennakers, der bei J/Boats an einem einziehbaren Bugspriet oder Gennakerbaum aus Kohlefaser gefahren wird, wird eine Person problemlos allein fertig. Da der Bergeschlauch für den Gennaker von der Plicht aus bedient wird, braucht niemand an Deck, wenn der Gennaker gesetzt, geborgen oder geschiftet wird. Beim Halsen unter Gennaker wirft man einfach die eine Schot los und holt die andere dicht. Unter Gennaker verdoppelt sich die Zielgeschwindigkeit (VMG) nach Lee. Das Ergebnis? Mehr segeln, weniger motoren.
Der Gennaker ist auch sicherer als ein konventioneller Spinnaker. Eine Ecke des Segels – der Hals – bleibt immer am Bugspriet fest, sodass das Segel nicht wild durch die Gegend pendeln kann. Weil der Hals weiter vorn sitzt, steht das Vorliek schräger als beim symmetrischen Spinnaker oder einer Genua, sodass der Segeldruckpunkt weiter vorn und tiefer liegt. Böen heben den Bug deshalb an und beschleunigen das Schiff, ohne dass es aus dem Ruder läuft. „Sonnenschüsse“ oder Querschlagen gehören der Vergangenheit an. Zwei Finger an der Pinne genügen.
Durch die Fahrt, die man unter Gennaker erreicht, kommt der scheinbare Wind 30 bis 50° vorlicher als der wahre Wind. Bei leichtem Wind und unruhiger See stützt der Gennaker das Boot. Bei kräftigem Wind kann man sehr tiefe Kurse segeln (160 bis 170° zum wahren Wind), also fast vor dem Wind. Das Vorliek ist 8 % länger als der Abstand von der Bugsprietnock bis zum Austritt des Falls am Mast und wandert nach Luv aus, wenn die Schot gefiert wird. Dadurch bietet der Gennaker auf raumen Kursen zusätzliche projizierte Fläche in Luv wie ein konventioneller Spinnaker mit Baum.
Das Segelgefühl
Mit den neuen J-Booten segeln Sie sicher und sorglos. Selbst bei über 10 Knoten Gleitfahrt kommt kein unsicheres Gefühl auf. Weil die Schiffe sich so leicht segeln, brauchen unerfahrene Mitsegler nicht mit anzupacken. Ergebnis: weniger Kommandos und mehr Spaß! Unsere Boote sind schnell und wendig wie rassige Sportwagen. Sie drehen auf dem Teller und gehorchen dem Ruder jederzeit ohne Verzögerung – beim Aussegeln von Wellenkämmen ebenso wie beim Surfen oder bei engen Hafenmanövern.
Beste Segeleigenschaften unter Groß
Die neuen J-Boote laufen mit jeder Segelführung ausgezeichnet. Für das Segeln in Häfen oder Buchten oder bei Starkwind bietet es sich an, nur das ungereffte Großsegel zu fahren. Warum sich mit großen Genuas abmühen, wenn das Schiff schon unter Großsegel allein über 8 Knoten läuft? Man hat dann auch bessere Sicht voraus. Die reichliche Großsegelfläche ist auch günstig für Wettfahrten, bei denen Spinnaker nicht erlaubt sind. Außerdem sind die Boote einhandtauglich. Bei Starkwind flacht man das Großsegel ab und öffnet das Achterliek, indem man Backstag, Cunningham, Baumniederholer und Unterliekstrecker durchsetzt. Das ist schneller und einfacher als Reffen. Die Fock kann man einrollen und vergessen.
Höchstleistung an der Kreuz
Rumpfform, Rigg, Wasserlinienlänge und Gewichtsverteilung haben Einfluss auf die Zielgeschwindigkeit (VMG) nach Luv. Viele Fahrtenyachten motoren, wenn der Wind von vorn kommt, sowohl bei Leichtwind wie bei Starkwind. Warum? Bei leichtem Wetter liefern ihre Segel nicht genug Vortrieb und bei Starkwind fehlt es diesen Booten an Stabilität. Die neue 12,20 Meter lange J/120 erreicht auf einem Kurs von 38° am wahren Wind (25° am scheinbaren Wind) 7,2 Knoten und kommt damit auf eine VMG von 5,7 Knoten. Diese Zielgeschwindigkeit ist 15 % höher als die anderer 40-Fuß-Serienyachten, die nur 7 Knoten am Wind und 7° schlechter segeln, was eine VMG von 4,7 Knoten ergibt. Die J/120 ist auch 34 % schneller als ein klassischer Langkieler, der hoch am Wind 6 Knoten läuft und dabei nur eine Zielgeschwindigkeit von 4,2 Knoten erreicht. Diese Werte sind kein Zufall, sondern beruhen auf der überlegenen Konstruktion und Bauweise.
Niedriger Schwerpunkt
Gute Leistung an der Kreuz, also eine hohe Luvgeschwindigkeit, ist nur mit einem tiefliegenden Gewichtsschwerpunkt möglich. Topplastige Boote schlingern und stampfen heftig. Diese Bewegungen stören die Wasserströmung am Rumpf und die Luftströmung an den Segeln, vom Gleichgewicht der Besatzung ganz zu schweigen. Je niedriger der Gewichtsschwerpunkt eines Bootes liegt, desto größer sind seine Stabilität und das Segeltragvermögen und desto weicher die Bewegungen im Seegang. Dass der Gewichtsschwerpunkt bei den J-Booten deutlich unterhalb der Wasserlinie liegt, sorgt für ihr angenehmes Seegangsverhalten.
Verwendung von Infusionsharzsystemen
Einen niedrigen Gewichtsschwerpunkt erreicht man durch leichte und doch starke Bauweise des Überwasserschiffs. Seit 1977 hat die Firma TPI, der lizenzierte Hersteller der J-Boote, eine Spitzenstellung errungen. Unsere J/80, die J/80 One Design sowie die J/120 und weitere neue J-Boote mit Gennakerbaum profitieren von der fortschrittlichen Infusionsharztechnik des Herstellers TPI. GfK-Laminate mit 65 bis 70 % Glasanteil und Balsa-Hirnholz in Flugzeugqualität als Kernmaterial verleihen den Rümpfen ihre außerordentliche Festigkeit.
Mast aus Carbonfaser
Gewicht spart man am besten beim Rigg. Die J-Boote mit Bugspriet werden mit Hall-Spieren geliefert, den am besten durchkonstruierten verjüngten Regattamasten, die auf dem Markt sind. Diese Masten werden speziell für uns entworfen und in Wettfahrten erbarmungslos getestet. Sie haben einen großen Sicherheitsfaktor, sodass man auf Backstagen verzichten kann. Wenn Backstagen verwendet werden, dienen sie nur dem Segeltrimm oder als zusätzlicher Sicherheitsfaktor für schweres Wetter. Bei der J/120 kann man statt des Alumastes einen Mast aus Carbonfaser wählen, um die Kreuzeigenschaften des Bootes für das Fahrtensegeln mit kleiner Besatzung noch weiter zu verbessern. Diese weißen, als Ganzes im Autoklav „gebackenen“ Masten, haben eine Vorliekschiene von Tides Marine für flache, reibungsarme Segelrutscher. Die Gewichtsersparnis von 55 kg im Rigg verbessert die Segeleigenschaften so wie zwei schwergewichtige Mitsegler an der Luvreling.
Kielgewicht und Bauweise
Möglichst schwer sollte bei einer Segelyacht nur der Kiel sein. Je näher das Ballastgewicht an 50 % des gesamten Bootsgewichts – der Verdrängung – heranreicht, desto besser. Ein Bleikiel, der unter einer tiefen, in einem Stück mit dem übrigen Rumpf laminierten Bilge verbolzt ist und dessen Hauptgewicht ganz unten in einem Bleiwulst konzentriert ist, ist besser als eine Eisenflosse. Bei der J/120 beträgt der Ballastanteil 47 %. Ein hoher Ballastanteil und eine hochwertige Bauweise sind beinahe noch wichtiger, wenn Sie sich für die Ausführung mit geringem Tiefgang entscheiden. Vielleicht brauchen Sie aber gar keinen geringen Tiefgang: Für eine schnelle Yacht, die bei einem Tagestörn ohne Weiteres 50 Seemeilen schafft, liegen viel mehr tiefe Häfen in Reichweite als für ein langsameres Boot.
Aufrichtendes Moment
Ohne hohe Stabilität gibt es keine guten Kreuzeigenschaften. Ein Maß für diese Stabilität ist das aufrichtende Moment, das der Krängungskraft entgegenwirkt. Hohes Kielgewicht und große Formstabilität erhöhen das aufrichtende Moment. RMC ist die englische Abkürzung für das aufrichtende Moment bei einer Krängung von einem Grad, im US-Maßsystem nach foot pounds bemessen. Je höher bei vergleichbaren Bootstypen das Verhältnis von RMC zur Verdrängung ist, desto eher kann eine zweiköpfige Besatzung ein solches Boot ohne zusätzliche „Kantenhocker“ als lebenden Ballast optimal am Wind segeln. Bei der J/120 beträgt das Verhältnis von RMC zur Verdrängung 9,4 %.
Kraft aus allen Segeln
Die Segel sind die Zugpferde. Ein leichtes Boot mit guten Rumpflinien und hoher Stabilität kann die Segelfläche tragen, die es für beste Segelleistungen braucht. Ein solcher Rumpf braucht aber kein übergroßes Rigg, das sich nur mit starken Winschen beherrschen lässt. Das Verhältnis von Segelfläche zu Verdrängung lässt sehr gut erkennen, welche Segelfläche ein bestimmter Rumpf verträgt und welches Geschwindigkeitspotenzial er hat. Die Verhältniszahl, die sich daraus (im US-Maßsystem aus den Quadratfuß- und Pfundwerten) ergibt, sollte über 20 liegen. Bei der J/120 sind es 22.
Geringer Widerstand
Zu viel Verdrängung bedeutet meist auch zu hohe benetzte Oberfläche und wirkt wie Bremsklötze. Je weniger benetzte Oberfläche (Fläche des Unterwasserschiffs) ein Boot im Verhältnis zur Segelfläche hat, desto besser segelt es. Bei der J/120 ist dieses Verhältnis im Vergleich zu anderen 40-Fuß-Yachten sehr günstig.
Außerdem gibt es den Formwiderstand. Ein langer, schmaler Rumpf ist dafür meist günstiger, aber nur, wenn er genügend Stabilität und damit Segeltragkraft hat. Das Verhältnis zwischen Wasserlinienlänge und Wasserlinienbreite sollte größer als 3 sein, damit das Schiff bei Seegang gut Kurs hält. Dann erübrigen sich auch übergroße Kiel-, Skeg- oder Ruderflächen. Ein langer, kanuartiger Rumpf hält besser Kurs als ein breiter. Die J/120 hat mit 3,7:1 ein ausgewogenes Verhältnis von Wasserlinienlänge zu Wasserlinienbreite und ihre Bordwände zeigen eine ausfallende Form. Solche Bordwände weisen die Wellen ab, sodass die Besatzung trocken bleibt. Bei Rümpfen mit senkrechten Bordwänden kommt sehr viel leichter Wasser an Deck.
Maximale Geschwindigkeit
Die J/120 (mit Genua) ist nachweislich schneller als die meisten anderen 40-Fuß-Serienyachten. Was oft vergessen wird: Geschwindigkeit ist ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor, denn mit einer schnellen Yacht kann man schlechtem Wetter besser ausweichen.
Ihr nächstes Boot
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